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Warum ist "Barrierefreiheit" für Menschen mit Handicap so wichtig?

Rollstuhlfahrer

Ein Rollstuhl ist für einen querschnittgelähmte Menschen ein multifunktionales Fortbewegungs- mittel. Da der "Rolli" sowohl in der Wohnung als auch im Büro funktionieren muß, hat er kleine, wendige Vorderräder. Die Hinterräder sind um ein vielfaches Größer, jedoch in der Regel von sehr schmaler Bauart. Damit erreicht der Hersteller den besten Kompromiss zwischen Wendigkeit und Rollwiderstand.

Starke Unebenheiten auf Natursteinpflaster verursachen grosse Vibrationen und Schläge auf Körper, Beine und Füsse gehbehinderter Menschen. Diese Vibrationen können bei Personen mit zerebraler Lähmung, aber auch Paraplegikern und Tetraplegikern massive Spasmen, also unkontrollierbare Bewegungen und starke Schmerzen auslösen. Weil die Betroffenen unterhalb der beschädigten Stelle keine Sensorik mehr haben, lösen sich auch Füsse vom Fussbrett, ohne das es die Be- troffenen kontrollieren könnten. Dadurch gerät man im Rollstuhl leicht in Schieflage. Besonders Para- und Tetraplegiker, aber auch zerebral Geschädigte und MS-Kranke nehmen Vibrationen auf ohne nervliche Verbindung zum Gehirn. Das kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass jemand aus dem Rollstuhl fällt. Für Menschen, die Mühe mit Ihrer Körperkontrolle haben ist das sehr unangenehm. Ganz zu schweigen von der Inkontinenz, welche das Holpern auslösen kann.

Elektrorollstuhlfahrer, die Ihr Gefährt mit wenig Muskelkraft mit einem Joystick vorwärtsbewegen, können durch die Vibrationen die Kontrolle über den Joystick verlieren, sodass ihr rollendes Ge- fährt unkontrollierbar hin und her springt und sie dadurch nur ganz langsam fahren können. 

Eine Fahrt über Kopfsteinpflaster ist für die Betroffenen nicht nur sehr mühsam, sondern auch sehr zeit- und kräfteraubend.

                                                                 Quelle: Züricher Tagesanzeiger vom 14.10.2014/Carmen Roshard


Blinde und sehbehinderte Menschen

Sehbehinderte und blinde Menschen haben auf gepflasterten Flächen ganz andere Probleme, sie bleiben mit ihrem Blindenstock in den oftmals tiefen Fugen stecken. Dies führt zu erhöhtem Sturzrisiko, und kostet die Betroffenen Zeit und Nerven.


Ältere und Gehbehinderte

Für ältere und gehbehinderte Menschen ist die Fortbewegung auf gepflasterten Straßen und Plätzen oft mühevoll und risikoreich. Die in der Regel spaltrauen Oberflächen der Pflastersteine bergen viele Gefahren. So kann es beispielsweise beim "Hängenbleiben" an solchen Stolpersteinen zu Stürzen mit erheblichem Verletzungsrisiko für die Betroffenen kommen.

Für Gehbehinderte mit Rollator ist die Situation vergleichbar mit den Rollstuhlfahrern. Viele Rollatoren haben, damit sie multifunktionell einsetzbar und zum Transport faltbar sind, sehr kleine Rollen an Vorder- und Hinterrädern. Für gehbehinderte Menschen sind solche Pflasterflächen zum Teil ohne Hilfe kaum zu bewältigen.